Albanien – ein Land, das ich lange nur aus meinen Träumen kannte und an dessen Existenz ich manchmal gezweifelt habe. So lange hatte ich schöne Bilder und Geschichten von diesem Land gesehen und gehört, so lange wollte ich dort hinreisen und am Ende hat es viel länger gedauert, als ich dachte. Als ich nach zwei Jahren endlich ankam wurde ich nicht enttäuscht, es ist tatsächlich wunderschön und definitiv eine Reise wert. Falls Du auch das Vanlife in Albanien erleben möchtest, findest Du hier eine Menge nützlicher Infos rund um das Reisen im Land. Von der Einreise über Geld und natürlich das Wildcampen. Na, Bock auf ne Balkantour? 😉
Einreise in Albanien
Als Mensch aus einem EU-Mitgliedsstaat kannst Du bis zu drei Monaten ohne Visum in Albanien bleiben. Einreisen kannst Du mit Deinem Reisepass, oder sogar mit Deinem Personalausweis. Bei der Einreise mit dem Camper solltest Du natürlich außerdem einen gültigen Führerschein und die nötigen Fahrzeugpapiere dabeihaben. Dazu gehört auch die grüne oder weiße Versicherungskarte. Sollte Deine Versicherung Albanien nicht abdecken, kannst Du direkt an der Grenze eine Versicherung abschließen. Die sind aber natürlich meist teurer, sprich diesen Punkt also lieber vor der Reise mit Deiner Versicherung zu Hause ab.
- Einreise mit Personalausweis oder Reisepass
- EU-Bürger:innen haben 3 Monate Visum
- Versicherungskarte bereit halten
Geld in Albanien
Die albanische Währung heißt LEK und im Februar 2023 beträgt ein Euro 112,34 LEK. Im Zentrum von Sarande konnte ich mit meiner Kreditkarte ohne Gebühren Geld abheben, im Rest des Landes war das nur noch mit 6% Gebühren möglich. Das liegt vielleicht daran, dass Sarande zu den touristischsten Orten im Land gehört und es den Reisenden dort so einfach wie möglich gemacht werden soll.
Ich hatte in Albanien ehrlich gesagt günstige Preise erwartet und wurde enttäuscht. Ein Einkauf im Supermarkt ist mindestens so teuer wie in Deutschland, wenn nicht sogar teurer. Ich vermute, dass es daran liegt, dass die meisten Lebensmittel aus den Nachbarländern, vor allem aus Griechenland, importiert werden. Dahingegen ist auswärts essen verhältnismäßig günstig, besonders an Straßenständen.
Ein paar Dinge zum Vergleich:
500 g Haferflocken: ~ 1,34€ , 500 g Nudeln: ~ 0,80 € , 1 l Pflanzenmilch: ~ 1,70 € , 10 x Klopapier: ~ 4,50 €, 1 x Burek: ~ 1,30 €
- In Albanien wird mit dem LEK bezahlt
- 1 € = 112, 34 LEK
- In Sarande Zentrum kostenloses Geld abheben möglich, sonst ca. 6%
- Preise im Supermarkt ähnlich wie Deutschland, Straßenverkäufe billiger
Tanken in Albanien
Wie eigentlich überall im Balkan und der Türkei wird auch in Albanien für Dich getankt. Du fährst einfach an die Zapfsäule hin, öffnest gemütlich den Tankdeckel und dann kommt, sehr wahrscheinlich ein netter Mann (in 2 Jahren hat nur einmal eine Frau für mich getankt) und befüllt Dir Deinen Tank. Falls Du nicht voll machen möchtest, musst Du ihm einen Betrag sagen, oder tatsächlich geben, bis zu dem er dann tankt. Ich konnte an keiner einzigen Tankstelle im Land mit Karte bezahlen, stell also lieber sicher, dass Du genügend Bargeld mithast.
Im Februar 2023 hat der Diesel umgerechnet ca. 1,70 € pro Liter gekostet. Obwohl die Spritpreise landesweit relativ gleich sind und, zumindest als ich dort war, auch nicht groß variieren gibt es doch eine Tankstelle, die immer ein zwei Stellen hinter dem Komma billiger war. Sparfüchse aufgepasst: Krasniqi war meist die billigste Tankstelle.
- Diesel ca. 1,70 € / L, Stand Februar 2023
- Billigste Tankstelle Krasniqi
- Kaum Kartenzahlung möglich, genügend Bargeld dabeihaben
Einkaufen in Albanien
Der Küstenstaat ist eines der wenigen Länder in Osteuropa, in denen man kaum einen bekannten Supermarkt findet. Aber eben nur kaum. So gibt es zum Beispiel Spar, was einem mit all den deutschen Produkten sofort ein paar Heimatsgefühle einflöst. Meine liebste Entdeckung war aber die Rossmann Filiale in Sarande. Hier habe ich den günstigsten Pflanzendrink gefunden und noch ein paar andere vegane Treats, die sonst im Ausland schwer zu finden sind – ein echter Traveller Luxus. Allgemein gibt es nicht viele große Supermärkte, sondern eher kleinere Shops. Die einzige Supermarktkette, die ich Albanien mehrfach gefunden habe, war Big Market.
Lebensmittel einkaufen lässt es sich hier sowieso am besten auf dem Markt, oder in Gemüse- und Obst Läden. Letztere findet man überall und für einen Markt lohnt sich eine schnelle Google Suche. Unser Glückstreffer war der Große Markt in Sarande, der mit Abstand der günstigste Laden in dieser eher teuren Stadt ist und ein riesiges Sortiment hat.
Als touristische Hochburg gehört Sarande neben Tirana zu den teuersten Städten des Landes. Mein Tipp wäre also eher außerhalb dieser Orte einzukaufen. Andererseits bekommt man dort auch Dinge, die es nicht überall gibt, wie zum Beispiel Gaskartuschen.
- Rossmann für billigsten Pflanzendrink und vegane Treats
- Großer Markt in Sarande: 39.87393582528099, 20.003426659304317
- Günstigste Supermarktkette `Big Market´
Internet in Albanien
Egal ob Du als digitale:r Nomade:in unterwegs bist, nicht auf Kontakt zur Familie verzichten möchtest, oder Dein Telefon zur Reiseplanung brauchst – Internet im Ausland ist heute kein großes Problem mehr. Mit einer lokalen SIM-Karte surfst Du schneller und günstiger. Nach vorheriger Recherche gab es für mich das beste Angebot im Februar 2023 bei Vodafon Albanien. Hier bekam ich 34 GB für 30 Tage für umgerechnet 18 Euro.
Neben Vodafon gibt es in Albanien auch ALBtelecom und ONE, die sich kürzlich zusammengeschlossen haben. Beide haben ähnliche Angebote, die sich nur um wenige Euros unterscheiden.
Nach zwei Jahren als digitale Nomadin im Ausland habe ich gelernt, dass es sich sehr oft lohnt, sich die App des gewählten Telefonunternehmens herunterzuladen. Hier bekommt man oft günstigere Tarife oder extra GB geschenkt. Bei Vodafon Albanien habe ich, dafür dass ich mich bei der App registriert habe, 10GB geschenkt bekommen. Das hat sich für mich auf jeden Fall gelohnt.
- Lokale SIM-Karten haben das beste Netz
- Vodafon 34GB für 18 €
- App der Telefongesellschaft runterladen lohnt sich
Fahren in Albanien
Auf den Straßen gehen es die Albanier:innen lieber langsam an. Tatsächlich ist Albanien das Land mit den niedrigsten Geschwindigkeitsbegrenzungen, in dem ich bis jetzt gefahren bin. Anstatt den 50 km/h, wie in den meisten europäischen Ländern, gelten hier innerorts 40 km/h. Auch außerorts darf nur maximal 80 km/h gefahren werden und auf den wenigen Autobahnen im Land (ich glaube es gibt momentan 3) sollten 110 km/h nicht überschritten werden. So viel zu den offiziellen Regeln. Aber wie in allen Balkanstaaten gilt es auch hier, eher den Regeln der Straße zu folgen. Es ist nicht immer leicht einen guten Mittelweg zwischen Geschwindigkeitsbegrenzung und gutem Verkehrsfluss zu finden, aber nach einer Weile hatte ich den Bogen raus. Ich versuche immer möglichst nach Geschwindigkeitsbegrenzung zu fahren, halte mich gut rechts, so dass ich leicht zu überholen bin, oder halte auch mal schnell am Rand, um andere einfacher vorbeizulassen. Die Straßenverhältnisse im Land sind wechselhaft. Von neu ausgebauten Autobahnen, bis zu engen löchrigen Straßen ist alles dabei. Es gibt auch besonders abenteuerliche Routen, die Google fälschlicherweise als Straßen erkennt, besser lieber noch mal in der Satellitenansicht checken. Ich kann mir vorstellen, dass man in Albanien mit einem Offroad Gefährt richtig viel Spaß haben kann. Mit Ziegen- und Schafherden auf den engsten Straßen und hinter Kurven muss selbstverständlich jederzeit gerechnet werden.
Autobahnen sind eine recht neue Sache in Albanien. Tatsächlich gehört das albanische Autobahnnetz zu den jüngsten in ganz Europa. Momentan gibt es drei Autobahnabschnitte, die die großen Städten Tirana, Fier und Durres verbinden und bis in den Kosovo führen. Für die Nutzung der Schnellstraßen wird weder eine Maut noch eine Vignette verlangt. Die einzige mautpflichtige Ausnahme ist die Durchfahrt durch den Kalimash-Tunnel im Nordosten des Landes.
Funfact: ich habe in Albanien genau zwei funktionierende Ampeln gesehen! Es hat einige Zeit gedauert, bis mir die Abwesenheit der Ampeln aufgefallen ist, dann war es jedoch wirklich absurd. In Städten gibt es sie, doch meistens sind sie ausgeschaltet. Allgemein wird mit Straßenschildern, wie zum Beispiel Stoppschildern, gespart, was den Verkehr umso spannender macht. Auch nach zwei Jahren bin ich immer noch fasziniert, wie und das Verkehr in anderen Ländern funktioniert. Sogar ohne Ampeln.
- Innerorts 40 km/h
- Außerorts 80 km/h
- Autobahn 110 km/h
- Passe Dich dem Verkehrsfluss an
- Es wird viel überholt, halte Dich rechts
- Es gibt kaum Ampeln und Verkehrsschilder, fahre aufmerksam
- Keine Maut oder Vignette für Autobahnen, Ausnahme Kalimash-Tunnel
- Nicht immer auf Google vertrauen, lieber noch mal die Satellitenansicht checken
Wildcampen in Albanien
Albanien gehört zu den wenigen Ländern in Europa, in den Wildcampen offiziell erlaubt ist. YAY! Das freut die Camping Community, weshalb der kleine Balkanstaat mittlerweile auch zu den beliebtesten Zielen auf dieser Seite der Adria gehört. Ob im Camper, dem Zelt oder der Hängematte, die albanische Regierung möchte, dass Reisende die Natur ihres Landes hautnah erleben können. Ausnahmen hiervon sind natürlich Privatgrundstücke und auch für Nationalparks können unterschiedliche Regeln gelten, dafür solltest Du Dich im Vorhinein individuell informieren.
Wie immer und überall gelten auch hier natürlich die ungeschriebenen Camping Regeln. Nimm Deinen Müll mit, oder verlasse den Platz noch sauberer, als Du ihn vorgefunden hast. Achte auf die Umwelt und Deine Mitmenschen. Halte Ausschau nach Schildern, oder Hinweistafeln, oft entpuppt sich ein Grundstück erst auf den dritten Blick als Privatgrund. Im Zweifelsfall lieber noch mal extra nachfragen. Auch Lagerfeuer sind an Campingplätzen erlaubt und man findet oft bereits benutze Feuerstellen. Sei bitte umsichtig bei Feuer in der Natur. Achte darauf, dass Deine Feuerstelle sicher ist, nicht umgeben von Bäumen, kein Wind und im Hochsommer lassen wir das mit dem offenen Feuer vielleicht ganz und benutzen zum Beispiel eine Feuerschale.
Ich habe mich beim Freistehen in Albanien immer sicher gefühlt und hatte glücklicherweise keinerlei Vorfälle. Meiner Erfahrung nach ist Albanien ein freundliches offenes Land, dass sich über Besucher:innen und das Interesse an Land und Kultur sehr freut.
Es gibt durch den steigenden Tourismus mittlerweile überall im Land Campingplätze. Da ich nur auf einem einzigen war, und das aus rein zweckmäßigen Gründen, kann ich dazu nicht viel sagen. Andere Reisende, die ich getroffen habe, haben aber durchaus von guten Erfahrungen berichtet.
- Wildcampen offiziell erlaubt
- Ausnahme Privatgrundstücke und Nationalparks
- Lieber dreimal nach Hinweisschildern schauen
- Im Zweifel nett nachfragen
- Müll mitnehmen, auf Umwelt und Mitmenschen achten
- Vorsicht bei Feuer, nur sichere Feuerplätze verwenden, im Hochsommer lieber lassen
- Ich habe mich in Albanien beim Freistehen sicher gefühlt
Ich hoffe, dieser Vanlife Guide hilft Dir bei der Reiseplanung für Albanien. Falls Du noch mehr Informationen zu einem Thema möchtest, oder Dir ein wichtiger Punkt fehlt, lass es mich gerne in den Kommentaren wissen, oder schreib mir auf Instagram. Falls Du noch mehr Eindrücke von Albanien bekommen möchtest, kannst Du Dir hier meine Route und Highlights von Albanien anschauen. Mit einem Klick auf die Bilder kannst Du Dir diese direkt bei Pinterest speichern. Und falls Du den Balkan Vibe noch ein bisschen mehr spüren möchtest, kommst Du hier direkt zu meiner Spotify Balkan Playlist.
Vielen Dank und bis zum nächsten Mal 🙂
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